Carnivorous Plants and their natural habitats
ein selten
gewordenes Schalentier heimischer Gewässer
von Johannes Marabini Diplom Biologe
Noch vor 200 Jahren zählte der Fluß- oder Edelkrebs (Astacus astacus L.) in Mitteleuropa zu den häufigsten Bewohnern der Flüsse und Bäche. Bereits im Mittelalter galt er als Delikatesse und im 19. Jahrhundert blühte ein reger Handel mit vielen hundert Tonnen! Krebsen in Europa. Ähnlich dem Karpfen wurde er als hervorragende Fastenspeise geschätzt. Ende des 19.Jahrhunderts war es mit einem Schlag vorbei: die aus Nordamerika durch die dort vorkommenden Krebsarten (z.B. Signalkrebs) eingeschleppte Krebspest begann ihren Todeszug quer durch alle Fließgewässer und Seen. Millionen von Edelkrebsen starben in europäischen Gewässern, bis schließlich kaum ein lebender Edelkrebs zu finden war.
Zu den natürlichen Feinden der Edelkrebse zählt der Aal. Vor allem der Krebsbrut fügt er enormen Schaden zu und kann ganze Bestände wegfressen. Übermäßige Besatzmaßnahmen der Fließgewässer mit sog. Glasaalen in der Vergangenheit, v.a. durch Angelvereine, haben zu einem Überbestand des Aal in den durch Mühlwehranlagen unterteilten Flüssen geführt. Eine Abwanderung dieser Fische ist dadurch stark behindert. Edelkrebsbrut hat dort jedoch kaum eine Chance.
Der Fränkische Edelkrebs (Astacus astacus
L.)
Zurückzuführen ist der Ausbruch der Krebspest auf
den Besatz von Bächen und Flüssen in Europa mit amerikanischen Krebsarten, wie
dem Signalkrebs oder dem amerikanischen Sumpfkrebs, die zwar selbst resistent
gegen die Krebspest sind, diese heimtückische Krankheit aber verbreiten.
Auch Einbürgerungs- versuche mit einer südeuropäischen Art, dem Galizischen
Sumpfkrebs schlugen fehl, da diese Art ebenfalls anfällig für die Krebspest
ist. Schließlich begann man vor wenigen Jahrzehnten, den Edelkrebs in
speziellen Anlagen zu züchten und in krebsfreien Bächen und Flüssen wieder
auszusetzen. Dies kann allerdings nur dort gelingen, wo kein Überträger
der Krebspest mehr vorhanden ist und so gut wie keine Aale als natürliche
Feinde vorkommen. In fränkischen Zuchtanlagen (Teichen) versucht man nun diese
kulinarische Köstlichkeit wieder "hoffähig" zu machen und in
verschiedenen Gastronomiebetrieben im fränkischen Aischgrund werden während der
"Krebssaison" von August bis September wieder Edelkrebse in
verschiedenen Zubereitungsformen angeboten.
Die Biologie des Edelkrebses
Die Verwertung des Edelkrebses
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